Die beiden aus dem Mittelalter stammenden Kellergewölbe des „Goldnen Löwen“ werden heute als Meditations- und Entspannungsort genutzt, wo Sie die heilende magnetische Wirkung des Basalts ganz auf sich wirken lassen können.
Auch besonders stimmungsvolle Veranstaltungen sind in den Kellergewölben möglich.
Der Stolpener Basalt ist wegen seiner Härte, seiner besonderen mineralischen Eigenschaften und seiner magnetischen Kräfte ein ganz einzigartiges Gestein, dem man auch Heilwirkung zuschreibt. Stolpen wurde auf dem Schlot eines Vulkans erbaut, dessen erkaltete Magma die charakteristische Säulenform bildete. Nur wenige Schritte vom „Goldnen Löwen“ entfernt können Sie den berühmten Basaltbruch, die „Stolpener Orgelpfeifen“ bewundern –ein magischer Ort!
Im Mittelalter war Basalt ein idealer Baustoff, den es hier in Hülle und Fülle gab. Auch wenn beim großen Stadtbrand 1723 nahezu alle Gebäude der Stadt fast vollständig zerstört wurden, sind die Kellergewölbe bis heute erhaltene Zeugen mittelalterlicher Baukunst. Auch der „Goldne Löwe“ hat zwei dieser beeindruckenden Keller–einer davon gehört zu den äußerst seltenen Bauwerken, die in einer weltweit einzigartigen Erdsetzbauweise ausschließlich aus Basalt errichtet wurden.
Dieser „Kleine Keller“, rechts der Kellertreppe, ist deshalb eine Besonderheit in Stolpen. Links neben dem Eingang befindet sich eine kleine Nische: Hier wurde die Kerze oder eine Laterne abgestellt. Gegenüber befindet sich ein Belüftungsschacht, dieser konnte auch als Schüttluke genutzt werden. An der linken Wand existiert in einer Höhe von ca. 2,5 m über dem Fußboden eine kleine Luke, die teilweise verschüttet ist. Deren Funktion ist unklar –vielleicht diente sie der Verschiebung von Geld ins Nachbarhaus bei einer Steuerprüfung. Beachtenswert ist auch der Schluss-Stein, der fast bedrohlich aus dem Gemäuer herausragt – keine Angst: alles ist stabil.
Der Fußboden besteht hier aus Sandsteinplatten, die ebenfalls aus dem 16. Jahrhundert stammen. Sie dienten als „Klimaanlage des Mittelalters“ –der Sandstein speichert Feuchtigkeit im Sommer und gibt diese im Winter ab, somit herrschten in diesen Kellern eine relativ konstante Luftfeuchte und eine Temperatur von ca. 12°C.
Rechts neben dem Eingang befindet sich ein verschüttetes Loch. Hierbei handelt es sich um ein Sickerloch. In diesen Keller dringen vor allem nach der Schneeschmelze Sickerwässer ein, in den Sandsteinplatten des Fußbodens sind zudem Kanäle eingeritzt, in denen das Wasser in den Sickerschacht abgeleitet wird.
Der große Gewölbekeller, links unterhalb der Treppe, besteht aus einem Basaltsockel und einem Gewölbe aus Sandstein. Der vermutlich wegen eines Brandes eingebrochene Keller wurde mittels Sandsteinblöcken nach 1830 wiederhergestellt.
Bei einer Besichtigung der Keller ist erkennbar, dass zahlreiche Umbauten stattgefunden haben. Zugemauerte Durchgänge und Gewölbe versprechen bei den geplanten baulichen Maßnahmen auch in den nächsten Jahren wiederum viele Überraschungen.